Welches Dessert ist in England traditionell Teil des Weihnachtsessens?
Welches Dessert wird in England traditionell als Teil des Weihnachtsessens serviert? Die Nachspeise wird meist schon Monate vor den Feierlichkeiten zubereitet und gelagert.
Plumpudding: DAS Dessert zu Weihnachten in England
Der englische Plum Pudding, auch als Christmas Pudding bekannt, ist eine klassische Weihnachtsspezialität, deren Wurzeln ins mittelalterliche England zurückreichen. Ursprünglich war der Pudding eine herzhafte Speise namens „pottage“, eine Art Eintopf, der getrocknete Früchte, Gewürze und Wein enthielt. Erst im 17. Jahrhundert begann der Wandel hin zu einem süßen Dessert. Der Name „Plum“ verweist auf Trockenfrüchte wie Rosinen, die damals allgemein als „plums“ bezeichnet wurden, obwohl der Pudding keine frischen Pflaumen enthält.
Die Zubereitung des Plum Puddings ist eng mit der Tradition des „Stir-Up Sunday“ verbunden, dem letzten Sonntag vor der Adventszeit. An diesem Tag wird der Pudding vorbereitet, und jedes Familienmitglied rührt die Mischung, um sich dabei etwas zu wünschen. Typische Zutaten sind getrocknete Früchte, Nüsse, Gewürze, Brotkrumen, und manchmal sogar Karotten. Nach der Zubereitung wird der Pudding stundenlang gedämpft und anschließend mehrere Wochen gelagert, damit sich die Aromen entfalten können. Oft wird er regelmäßig mit Brandy oder Stout beträufelt, um ihn zu konservieren. Dazu wird er dann sogar schon Monate vorher zubereitet, um ihn lange genug beträufeln zu können.
Zur Weihnachtszeit wird der Plum Pudding erneut gedämpft und traditionell mit Brandy flambiert, bevor er serviert wird. Beilagen wie Brandy Butter, Custard oder Rumsoße machen ihn besonders festlich. Die brennende Flamme symbolisiert das Licht in der dunklen Jahreszeit und verleiht dem Gericht eine theatralische Note. Diese Tradition wurde vor allem in der viktorianischen Zeit populär, als der Plum Pudding ein zentrales Element des Weihnachtsessens wurde.
Obwohl der Plum Pudding ein traditionelles Gericht ist, erfreut er sich bis heute großer Beliebtheit. Viele Familien halten an den jahrhundertealten Rezepten fest und machen die Zubereitung zu einem gemeinschaftlichen Ritual. Er ist nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Symbol für die britische Weihnachtskultur und ihre reichhaltigen Bräuche.