Was bedeutet eigentlich „havarieren“?

Ein havariertes Schiff in der Nähe der Krim | Foto von Timur M auf Unsplash

Wann spricht man von Havarie oder davon, dass ein Schiff havariert ist?

Havarie: wenn Schiffe manövrierunfähig werden

Der Begriff „havarieren“ stammt aus dem maritimen Sprachgebrauch und bezeichnet ursprünglich das Verunglücken oder Beschädigen eines Schiffes. Das zugehörige Substantiv „Havarie“ leitet sich vom arabischen Wort „ʿawārīya“ ab, was „beschädigte Ware“ bedeutet. Über das Französische („avarie“) gelangte der Begriff ins Deutsche und fand dort Eingang in die Seemannssprache.

Ein havariertes Schiff in der Nähe der Krim | Foto von Timur M auf Unsplash

Im Laufe der Zeit erweiterte sich die Bedeutung von „havarieren“ über die Schifffahrt hinaus. Heute wird der Begriff allgemein für das Verunglücken oder Beschädigen von Fahrzeugen, Maschinen oder technischen Anlagen verwendet. So kann beispielsweise ein Flugzeug, das eine Notlandung durchführen muss, als „havariert“ bezeichnet werden. Auch in der Alltagssprache findet der Ausdruck Anwendung, etwa wenn ein Auto aufgrund eines Unfalls oder technischen Defekts liegenbleibt.

Neben der konkreten Bedeutung hat „havarieren“ auch eine metaphorische Dimension entwickelt. Im übertragenen Sinne beschreibt es das Scheitern von Plänen, Projekten oder Vorhaben. Wenn beispielsweise ein Geschäftsprojekt nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann man sagen, es sei „havariert“. Diese metaphorische Nutzung unterstreicht die Flexibilität des Begriffs und seine Integration in verschiedene Sprachkontexte.

In der deutschen Sprache wird „havarieren“ als regelmäßiges Verb konjugiert und kann sowohl mit den Hilfsverben „sein“ als auch „haben“ verwendet werden, abhängig vom Kontext. Beispielsätze sind: „Das Frachtschiff ist im Sturm havariert“ oder „Die Techniker haben die havarierte Maschine repariert“. Synonyme für „havarieren“ sind unter anderem „verunglücken“, „schiffbrüchig werden“ oder im übertragenen Sinne „scheitern“.