Der Querdenker-Faktor (Super-kompaktes Wissen)
Der Querdenker-Faktor, „Mit unkonventionellen Ideen zum Erfolg“ von Robert I. Sutton beschreibt, wie Unternehmen das Generieren von Innovation fördern können.
Der folgende Text ist Teil der Reihe „Super-kompaktes Wissen.
Texte dieser Reihe sind Zusammenfassungen von Buch-Zusammenfassungen von Blinkist. Blinkist ist ein Dienst für aufbereitetes 15-Minuten-Wissen aus Büchern und Podcasts. Unser Autor hört sich diese „Blinks“ an und schreibt wiederum eine Zusammenfassung daraus: Wissen komprimiert hoch zwei.
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Innovation vs. Routine
Sowohl Routine als auch Innovation brauchen ihren Raum in Unternehmen. Ersteres sichert, dass Unternehmen „flüssig bleiben“ und ihre Mitarbeiter bezahlen können. Zweites wird benötigt, um sich in ständig weiterentwickelnden Märkten als Unternehmen auch halten zu können.
Routine:
- Routine heißt, bereits vorhandene Ideen zu verwerten, um die kurzfristigen Umsätze zu sichern. Ein Unternehmen wird so finanziell am Laufen gehalten.
- Beim Verwerten dieser Ideen wird ein bereits erfolgreich funktionierendes Modell stetig wiederholt. Dieses Abarbeiten von Abläufen und Prozessen fährt zu Effektivität und Präzession.
Innovation:
- Doch nur durch Innovation kann ein Unternehmen auch in Zukunft bestehen, um im Markt nicht überholt zu werden.
- Denn das Ziel von Innovation ist es, etwas Neues hervorzubringen, was im besten Fall wieder zu finanziell lohnenswerten Routinearbeiten führt.
- Um Platz für Innovation zu schaffen, ist es notwendig, auch zunächst verrückt klingende Ideen auszuprobieren. Je mehr ausprobiert wird, desto wahrscheinlicher die Innovation.
Bewerten von Innovations- vs. Routinearbeit
Die Arbeit an Innovation darf nicht nach gleichen Maßstäben wie Routinearbeit gemessen werden.
Routinearbeit:
- Routinearbeit wird häufig nach zu erwartendem Output bewertet.
- Dazu werden Vergleiche zu vergangenen Stückzahlen, Qualitätsmetriken oder Fehlerquoten gezogen, um eine ausgeführte Routinearbeit bewerten zu können.
Innovationsarbeit:
- Die Arbeit an Innovation kann jedoch nicht so einfach gemessen werden.
- Es gibt kein direktes Ziel, außer dass möglichst viel ausprobiert werden soll (z.B. durch Experimente).
- Von Außen betrachtet kommen Innovationsteams daher nur langsam voran.
Innovation ist das Ergebnis einer Reihe von Fehlschlägen
- Innovation kann mit der Evolution verglichen werden. Durch verschiedenste kleine und große Mutationen oder Variationen wird ausprobiert, welche Veränderung sich letztendlich bewährt.
- Ähnlich wie bei Mozart oder Picasso zählt hier die „Macht der Masse“. Je mehr produziert und ausprobiert wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch herausragende Ergebnisse dabei sind.
- Im Unternehmen muss akzeptiert werden, dass ein Großteil der Ergebnisse als „Fehlschlag“ im Müll landet.
Es muss nicht immer komplett neu sein
- Grundsätzlich kann man sagen, dass Kreativität bzw. Innovation darauf abzielen, etwas Neues (und nützliches) hervorzubringen.
- Dieses „neu“ kann auch bedeuten, dass aus mehreren bekannten Dingen etwas Neues zusammen gesetzt wird, oder dass etwas Bekanntes neu genutzt wird.
- Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Programmiersprache „Java“, welche sich ursprünglich aus bereits bestehenden Komponenten zusammensetzte, um etwas Neues zu schaffen.
- Ebenso waren die Schraubgewinde von Glühbirnen denen von Trinkflaschen nachempfunden. Etwas Bekanntes wurde also wieder neu und innovativ genutzt.
Vielfältige und unkonventionelle Mitarbeiter beschäftigen
- Häufig wollen Unternehmen sog. „Fast Learners“ einstellen, die schnell lernen, kontaktfreudig sind und sich an die Konventionen des Unternehmens anpassen können bzw. wollen.
- Diese Fast Learners sind auch wichtig und extrem hilfreich für das Tagesgeschäft bzw. die bereits genannte Routinearbeit.
- Um Innovationen zu schaffen, sollten Unternehmen hingegen Mitarbeiter einstellen, die…
- … bestehende Glaubenssätze hinterfragen und diese nur langsame oder gar nicht übernehmen.
- … sich ähnlich wie „Genies“ verhalten: weniger kontaktfreudig, sehr selbstständig arbeitend und dabei ein großes Selbstbewusstsein haben.
- … den einstellenden Mitarbeitenden zunächst unsympatisch sind. Dies führt zu möglichst großer Vielfalt im Unternehmen. Denn generell neigen wir dazu, uns mit Personen zu umgeben, die „so sind wie wir“ und uns damit sympathis sind.
- … eigene, von den bestehenden Mitarbeitenden abweichende Vorstellungen und Ansichten haben.
Junge Mitarbeiter bringen frischen Wind
- Statt viel Geld für externe Berater auszugeben, um von ihnen zu lernen, sollten Unternehmen auf ihren „Nachwuchs“ hören und deren unverstellten Blick schätzen. Damit bleibt das Wissen auch im Unternehmen.
- Dazu sollten Unternehmen mit den typischen Ansätzen brechen, neue Mitarbeiter direkt entsprechend ihrer Unternehmenskonventionen umerziehen zu wollen.
Misserfolge dulden, Untätigkeit nicht
- Gute Ideen können nur durch ständiges Ausprobieren gefunden werden. Sie stechen neben einer Großzahl von „Misserfolgen“ bzw. Fehlschlägen hervor.
- Innovation erfordert also kreative Risiken einzugehen und sich auch trauen zu scheitern.
- Wenn Unternehmen diese Fehler und Misserfolge meiden oder bestrafen, ersticken sie Innovation direkt im Keim.
- Stattdessen sollte Untätigkeit bestraft werden.
Innovative, kreative Teams abschirmen
- Wie erwähnt kann die Arbeit von Innovationsteams langsam und fehlerbehaftet erscheinen. Zudem fühlen sich Menschen ganz natürlich von Unbekanntem zunächst abgestoßen.
- Das kann dazu führen, dass kreative oder innovative Teams ständig kritisiert werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit auf brauchbare Innovation senkt.
- Solche Teams sollten daher von ihren Führungskräften die notwendigen Freiräume erhalten und beispielsweise in einem separaten Gebäude o.ä. arbeiten können.
Zusammenfassung
Innovation…
- heißt ständiges Ausprobieren
- heißt Akzeptieren von Fehlschlägen
- braucht das passende Mindset der Mitarbeiter
- braucht Freiräume
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