Wissen langfristig behalten: Das neue Lernen heißt Verstehen (Super-kompaktes Wissen)

Das neue Lernen heißt Verstehen, „Lernst du noch oder verstehst du schon? Eine Anleitung für ein modernes Denken in digitalen Zeiten“ von Henning Beck beschreibt, wie es in einer Welt, in der Wissen Vorsprung schafft, gelingen kann, Wissen langfristig zu behalten. Laut Hirnforscher Beck ist das Verstehen die Zauberformel und damit die „wahre Stärke menschlichen Denkens“.

Der folgende Text ist Teil der Reihe „Super-kompaktes Wissen.
Texte dieser Reihe sind Zusammenfassungen von Buch-Zusammenfassungen von Blinkist. Blinkist ist ein Dienst für aufbereitetes 15-Minuten-Wissen aus Büchern und Podcasts. Unser Autor hört sich diese „Blinks“ an und schreibt wiederum eine Zusammenfassung daraus: Wissen komprimiert hoch zwei.

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Einleitung

  • Warum sollte man eigentlich noch (in der Schule des 21. Jahrhunderts) lernen, wenn man alles googeln kann?
  • Praktische Fähigkeiten wie Steuererklärungen und Programmieren sind wichtig, aber nicht alles.
  • Henning Beck argumentiert, dass es wichtiger ist, wie man lernt, anstatt was man lernt.
  • Entscheidend ist hierbei das Verständnis und die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen.

1: Effiziente Lernmethoden (damit viel „hängen bleibt“)

  • Lerntypentests versprechen die ideale Lernmethode zu finden, aber sind nicht immer effektiv.
  • Abwechslung zwischen visuellen und auditiven Lernmethoden ist wichtig.
  • Häufige Wiederholungen als Lernmethode sind kurzfristig effektiv, langfristig jedoch nicht.
    • Eigene Zusammenfassungen und handschriftliche Notizen fördern das Verständnis besser als bloßes Wiederholen.
  • Schaubilder als Lernmethode führen häufig eher zu „Information Overflow“. Besser ist es, selbst Schaubilder zu zeichnen.
  • Selbstüberprüfungen durch eigens erstellte Prüfungsfragen verfestigen das Gelernte am besten, indem es immer wieder reaktiviert wird.
    • Prüfung ausdenken -> Prüfung ausfüllen -> Antwort überprüfen

2: Der Hippocampus und das klassische Lernen

  • Unser Gehirn funktioniert nicht wie eine Festplatte, sondern es speichert Informationen durch die Kommunikation von Nervenzellen und die daraus entstehenden Verknüpfungen.
  • So funktionieren Erinnerungen dadurch, dass gespeicherte Muster wieder aktiviert werden.
  • Klassisches Auswendiglernen ermöglicht zwar das Abrufen von Informationen, aber nicht notwendigerweise das Verstehen.
  • Denn der Hippocampus speichert neue Informationen erst einmal zwischen und leitet sie nach und nach ans Großhirn weiter (= verarbeiten). Das passiert z.B. vor allem im Schlaf.
  • Es kann also durchaus helfen zwischen den Lernphasen immer wieder ein Nickerchen zu machen.

3: Verstehen und Aha-Momente

  • Computer können (sehr viele) Informationen wiedergeben, ohne sie zu verstehen. Beim Auswendiglernen versuchen wir dies nachzuahmen. Das entspricht aber nicht unserer Stärke.
  • Menschen sind flexibel im Umgang mit Wissen und begreifen auf unterschiedlicher Art und Weise.
  • Zum Beispiel verstehen wir manchmal ganz spontan, in einem sog. Aha-Moment.
    • Wenn du z.B. bisher nur von Drohnen gelesen hast und dann zum ersten Mal eine siehst, dann verstehst du sofort: Aha! Das ist also eine Drohne.

Wie funktioniert ein Aha-Moment?

Wenn wir einen Aha-Moment haben und etwas begreifen, dann überspringt diese Information den Hippocampus und geht direkt als Wissen in das Großhirn.

Mit diesem sog. One-Shot-Learning spart man sich den Umweg.

  • Was man via One-Shot-Learning lernt, und dadurch versteht, kann man auf neuen Ideen und anderen kreative Lösungen übertragen.
  • Bildung sollte also darauf abzielen, Wissen verständlich zu machen und nicht nur zu vermitteln.

4: Bildung sollte durch Verführung und Problemlösen aktivieren

  • Frontalunterricht ist oft langweilig und ineffektiv für komplexe Themen
    • Ein Beispiel: Wie funktioniert eine Krankenversicherung?
    • Statt klassischer Frontalbeschallung könnte eine Problemstellung gelöst werden:
      Stellt euch vor, ihr wärt Bundeskanzler (m/w/d) von Deutschland und müsst sicherstellen, dass alle Bürger im Krankheitsfall abgesichert sind. Wie könntet ihr das lösen?
  • Problem-solving instruction: Lernende sollen eigene Lösungen für reale Probleme entwickeln.
    => Erst das Problem, dann die Lösung.
  • Wissen entsteht vor allem durch das Lösen von Problemen, nicht durch passives Konsumieren.
  • Aktive Teilnahme und Eigeninitiative sind entscheidend für effektives Lernen. Lernende sollen dazu verführt werden, sich das Wissen selbst zu erarbeiten.

Wissen entsteht vor allem dann, wenn man aktuell vor einem Problem steht, bei dem man mit seinem bisherigen Wissen nicht weiterkommt.

5: Bedeutung der Allgemeinbildung

  • Henning Beck stellt die Frage, ob wir geschichtliche Daten überhaupt noch lernen müssen, wenn wir doch alles „googeln“ können.
  • Ja! Denn Allgemeinbildung ermöglicht das Erstellen von Denkmodellen, die über bloße Informationen hinausgehen.
  • Suchmaschinen liefern uns zwar Daten und Informationen, aber kein tiefes Verständnis und weniger Zusammenhänge.
  • Historische Modelle und umfassendes Wissen sind wichtig, um aktuelle Ereignisse zu verstehen und vorauszusagen.
  • Menschen mit hoher Allgemeinbildung haben besser vernetzte Gehirne.
    • Ebenso lernt jemand, der bereits fünf Sprachen spricht, die sechste Sprache viel einfacher.
  • Allgemeinbildung vermittelt grundlegende Konzepte, die langfristig nützlich sind, im Gegensatz zu spezifischen, schnell veraltenden Kenntnissen.

6: Pausen und Unsicherheit beim Lernen

  • Regelmäßige Pausen (Spacing-Effekt) sind entscheidend für das Langzeitgedächtnis.
    • Beispiel: Wenn eine Pflanze in der Woche 7 Liter Wasser bräuchte, dann würde man ihr das gesamt Wasser auch nicht auf einmal geben. Ebenso verhält es sich mit dem Lernen.
  • Ein-Fünftel-Regel: Pausen sollten proportional zur Gesamtlernzeit sein. Ein Fünftel Paus, vier Fünftel Lernen.
  • Richtige Pausen fördern das Verstehen und die Anwendung des Gelernten.
  • Unsichere Lernbedingungen und Rätsel erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Aha-Momenten.
  • Unsicherheit motiviert das Gehirn stärker als Neugier und führt zu besserem Verständnis.
    • Warum? Weil wir Unsicherheit hassen und dies ein sehr starker Antrieb ist.

Zusammenfassung

  • Bildung sollte Denkmodelle vermitteln, die helfen, neue Aufgaben zu lösen (statt zu helfen, Informationen korrekt wiederzugeben).
  • Unsicherheit und das Lösen von Rätseln fördern das Verständnis und die Anwendbarkeit von Wissen.
  • Effektives Lernen bedeutet, Wissen zu verstehen und anzuwenden, nicht nur auswendig zu lernen.

Und jetzt? Teste dich selbst. Lese etwas 1 mal und prüfe dich danach direkt selbst, wieviel davon du behalten hast.

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